Holzschuhmacherstadt - Preetz
Preetz ist eine kleine Stadt südlich von Kiel. Im Jahre 1850 hatte Preetz ca. 4600 Einwohner. Davon waren ca. 700 im Schuhmacherhandwerk tätig. Auch heute noch hat Preetz den Spitznamen Schusterstadt und alljährlich findet das Preetzer Schusterfest statt.
Dass so viele Schuster in Preetz gelebt und gearbeitet haben, lag auch daran, dass das Kloster in Preetz die Schuhmacher mit reichlich Rohstoffen versorgt hat. Es gab einen großen Zusammenhang zwischen dem Benediktinerinnenkonvent aus dem Kloster und den Schuhmachern. In Preetz wurden überwiegend Holzschuhe für die ärmeren Leute hergestellt. Holzschuhe waren aber auch Bestandteil der Arbeitsbekleidung zum Beispiel fürs Torfstechen, in der Landwirtschaft oder auf den Werften. Die Bewohner aus dem Kloster haben durch die betriebene Vieh- und Forstwirtschaft die Schuhmacher mit ausreichend Leder und Holz versorgt.
Von den damals fast 160 selbstständigen Holzschuhmachern in Preetz gibt es heute nur noch einen. Er ist auch gleichzeitig fast der einzige in ganz Norddeutschland. Er führt die Werkstatt nun schon in fünfter Generation. Die Familie Hamann hat sich im Jahr 1846 selbstständig gemacht. In der Werkstatt von Lorenz Hamann kann man nicht nur dem Meister bei der Arbeit über die Schulter schauen, sondern es befindet sich dort auch ein Museum mit mehr als 2000 historischen Holzschuhen. Vom Arbeitsschuh bis zur Hochzeitspantoffel findet man dort alles.
Im Jahre 2008 fertigte Lorenz Hamann einen riesen Holzschuh für den Preetzer Marktplatz an. Dort steht er heute und kann in der schönen Schusterstadt Preetz besichtigt werden.